Schneeschuh- abschlusstour
- 10. April 2022 -
Dies dachte ich, als ich mit dem Zug von Wolhusen nach Escholzmatt fuhr.
Eigentlich wurde ich heute für eine Schneeschuhtour als Guide gebucht. Jedoch kamen während der Zugfahrt nach und nach Zweifel auf, ob diese Tour überhaupt zustande kommen kann. Als der Zug in Entlebuch hielt, sah ich hoch in die Berge. KEIN SCHNEE!
Aber gehen wir zurück an den Anfang dieser Geschichte.
Am Dienstag, dem 5. April, erhielt ich eine Anfrage, ob ich eine Schneeschuhtour für Einsteiger organisieren und führen möchte. Da es übers Wochenende gerade 60 Zentimeter Neuschnee gegeben hatte, war ich guten Mutes und sagte zu, obwohl der Wetterbericht Regen für die kommenden gemeldet hat.
Der Regen war stärker als erwartet. Ich hätte es nicht für möglich gehalten, dass es auf 1500 m.ü.M. innert 4 Tagen der ganze Schnee wegregnet. So hoffte ich auf den Samstag. Die Hoffnung stirbt zuletzt und wie bestellt, meldete der Wetterbericht in der Nacht auf Sonntag nochmals reichlich Schnee.
Bei einer Wanderung am Samstagmittag wurde ich in Entlebuch von einem Schneesturm überrascht. Mit einem Lächeln im Gesicht befinden sich meine Gedanken beim morgigen Tag. Die Vorfreude stieg, da es über Nacht noch mehr Schnee geben soll.
Gut gelaunt und voller Vorfreude stieg ich am frühen Sonntagmorgen in den Zug nach Escholzmatt, um dann mit meinem Auto die Gäste abzuholen.
Nun sass ich also in meinem Zugabteil. Mit offenem Mund und Tennisball grossen Schweissperlen auf der Stirn suchte ich nach Schnee. Die Landschaft und die Hügel in Entlebuch waren alle GRÜN! Nirgends war Schnee zu sehen. Als auch die Hügel in Hasle alle GRÜN waren, stieg die Nervosität. Der Wetterbericht meldete doch Schnee?! Langsam stellte ich mir die Frage, wie man seinen Gästen am Tag des Events erkläre, dass die Schneeschuhtour absagt werden muss?
Zwischen Hasle und Schüpfheim änderten sich die Farben der Berggipfel gemächlich von Grün zu Weiss. Doch je näher man Escholzmatt kam, desto weisser und schneereicher wurde die Landschaft. Danke lieber Petrus!
Pünktlich und wieder gut gelaunt empfing ich meine Gäste im Hotel Löwen in Escholzmatt. Nach einem kurzen Kennenlernen und Instruktion fuhren wir los mit dem Ziel «Hilfernpass». Der Himmel war Blau und das Wetter zeigte sich von der schönsten Seite. Perfekt für unsere Schneeschuhtour. Auto parkiert, Schneeschuhe an und los!
Die Natur war atemberaubend schön! Bis zum Hilfernpass erlebten wir eine Landschaft mit eingeschneiten Bäumen. Hörten Vögel, die uns mit ihrem Gesang begleiteten und das Einzige, was zuvor dieses wunderschöne Landschaftsbild berührte, waren Schneehasen, Füchse und Rehe. Ihre Spuren wurden wegen des nassen Schnees gut ersichtlich. Der nasse Schnee eignete sich gut, um die ersten Schritte mit den Schneeschuhen zu machen. Man sinkt nur wenig ein und kommt gut voran. Meine Gäste waren sehr sportlich. So erreichten wir nach 30 Minuten den Hilfernpass für einen ersten Stopp. Von dort ging es weiter durch ein Waldstück, welches vom Sturm Lothar 1999 stark betroffen war. Es war ein seht spezieller Anblick. Jedoch passte es zum Bild der unberührten Natur.
Bei wenig Schnee ist die Heftiweid sehr uneben und fordert eine gewisse Konzentration. Aus diesem Grund machten wir vor dem Abstieg noch einmal Rast und ruhten uns auf der Brunnenkante aus. Nun war es an der Zeit, zurück zum Auto aufzubrechen.
Die Rückfahrt mit dem Auto war zeitweise sehr still. Jedoch entnahm ich aus dem Rückspiegel das breite Lächeln der Teilnehmer*innen. Die vielen Eindrücke mussten verdaut werden. So gönnte ich ihnen diese Zeit und freute mich an glücklichen und zufriedenen Gästen.
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